Hola liebe Interessenten unserer Freiwilligendienste in Nicaragua,
wie für die anderen 10 Gesichter unserer bunt gemischten Nicaragua-Gruppe geht es auch für mich am 21. August in den Flieger Richtung Mittelamerika. In León, laut Vorgängern die „schönste Stadt Nicaraguas“, werde ich im basisnahen Straßenkinderprojekt Chavaladas mit Jungs zwischen 7 und 14 Jahren arbeiten. Noch vor einem Jahr hätte ich mir, damals noch 18-Jähriger Kollegstufenschüler am Willibald-Gluck-Gymnasium in Neumarkt/Bayern, niemals Träumen lassen, dass ich heute vor solch einem Schritt stehe…und es gab noch nicht einmal Anzeichen dafür!
Ich war noch nie für längere Zeit im Ausland und habe eine andere Kultur intensiv kennen gelernt. Meine beiden kleinen Schwestern auch nicht, daher ist der Nachahmungstrieb ausgeschlossen. Ich war noch nie Jugendgruppen -, Kirchenchor -, Pfadfinder -, Partei -, oder sonst irgendein herausragend sozial engagierter Leiter/Mitarbeiter/Teilnehmer oder was auch immer… Sprich ich war absolut nicht von der Sorte Mensch, der für einen Freiwilligendienst prädestiniert war.
…. Dachte ich zumindest, nachdem mich ein Gespräch mit einem Freund auf die fixe Idee, „sowas wie Zivi im Ausland“ zu machen, gebracht und ich mich über einige Trägerorganisationen informiert hatte: „Erfahrung in der Jugendarbeit“, „Aktives Mitglied der evangelischen Kirchengemeinde“, „Eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus“, um nur ein paar Voraussetzungen zu nennen, waren nämlich nicht wirklich auf meinen Leib geschneidert…
Doch eine andere Organisation auf diesem ominösen Informationsblatt weckte mein Interesse:
„Motivation, ehrliches soziales Engagement, Bereitschaft zum interkulturellen Lernen. Lebensfreude, Humor, Teamgeist, Verantwortungsbewusstsein, Eigenständigkeit und Eigeninitiative. Lern- und Hilfsbereitschaft, Zuverlässigkeit, Freude am Umgang mit Kindern und Jugendlichen. Kreativität, nützliche Fähigkeiten und Sprachkenntnisse. Unbedingter Wille, etwas Besonderes und Gutes aus diesem Jahr zu machen. Auswahl nach Eignung, Talent und Motivation“ – Weltweite Initiative für soziales Engagement
DAS waren doch mal Voraussetzungen wie auf meinen Leib geschneidert! Also gab es DOCH Anzeichen dafür: Einem behüteten, offenen und sozial engagierten Elternhaus entsprungen entwickelte sich klein-David nämlich zu einem weltoffenen, selbstständigen, optimistischen und auch realistischen Menschen, der durchaus immer versucht hat alles mit einem gewissen Perfektionismus anzupacken. „Entweder g`scheit oder gar nicht“ war also schon immer eine begleitende Redewendung, sei es bei der Arbeit mit meiner Ska-Band, bei meinem Engagement als Vorstand der Jugendabteilung des örtlichen Kulturvereins Liveszene e.V., bei den Schlagzeugstunden die ich bis vor kurzem noch gegeben habe undundund… Es muss also eine Sache geben die mich interessiert und ich werde mich voll reinhängen diese Sache gut zu machen. So also auch die Sache mit der Weltweiten Initiative.
Der Bewerbung folgte das Auswahlseminar im Januar, und spätestens nach diesem Wochenende war meine absolute Wunschorganisation klar! Kein Wunder, dass das Warten auf die Rückmeldung schlaflose Nächte und die Zusage dann großen Jubel mit sich gebracht hat! Und in der Folge war es an mir, mich auch richtig reinzuhängen. Benefizkonzerte, – dinners oder – kuchenverkäufe wurden organisiert, die Spanischkenntnisse innerhalb von 4 Monaten von „null“ auf „schon eine ganze Menge“ gepusht, Pressetermine wahrgenommen, sich beim Männerballett kollektiv zum Deppen gemacht, bürokratischer Wulst abgearbeitet und so weiter und so fort…
Und jetzt finde ich mich wieder in einem lebensfrohen, bunten Haufen von Menschen, die mit ihren Ideen, ihrer Kreativität und ihren Talenten alle an dem einen Ziel arbeiten, das die Weltweite Initiative formuliert hat: „Etwas Besonderes und Gutes aus dem Jahr zu machen!“ Wir alle werden in der Vorbereitung gefordert aber auch gefördert, so dass wir bestens ausgestattet sind für das, was uns im Einsatzland erwartet und was wir dort bewirken wollen. Aber auch sensibilisiert für kritische Fragen, die wir uns selbst stellen müssen. Wäre das Geld, das unsere Einsätze kostet, nicht besser angelegt, wenn es direkt nach Nicaragua investiert wird? Wenn wir als 19-Jährige Naseweise monatlich genau so viel Geld zur Verfügung haben wie einheimische Fachkräfte, ist das dann noch fair? Und was wollen wir als unausgebildete „Entwicklungshelfer“ eigentlich erreichen?
Wer sich also interessiert für unsere monatlichen Berichte, dafür WAS wir bewegen können, welche Erfahrungen wir machen mit unserer Arbeit, den Kindern oder dem großen Talent, kleine Dinge schätzen zu können, und welche Antworten wir auch auf die kritischen Fragen finden, der darf immer wieder gerne auf unserem gemeinsamen Blog vorbeischauen und unsere aktuellsten Berichte lesen.
Denn genau diese Komponente macht auch einen Teil der Sinnhaftigkeit unserer Einsätze aus: Wir können interkulturelle Brücken schlagen zwischen grundunterschiedlichen Lebensrealitäten die sich sonst wohl niemals berühren würden, wir können intensive und authentische Einblicke in Welten geben, die in dieser Form wohl verschlossen geblieben wären und wir können wichtige Lektionen weitergeben, die uns sonst wohl nie gelehrt worden wären!
Ab September – hier auf diesem Blog! 🙂
Mit den besten Grüßen (noch aus dem bayerischen Postbauer-Heng),
David
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David Hutzler
Freiwilliger der Weltweiten Initiative e.V.
Im Straßenkinderprojekt CHAVALADAS in León (Nicaragua)
Email: david.hutzler@wi-ev.de
Handy: 0177/7518907
Skype: d.hutzler
Spenden für unsere FW-Dienste sind natürlich sehr willkommen:
Weltweite Initiative für Soziales Engagement e.V.
Konto: 861 1300
BLZ: 550 20 500
Betreff: SPENDE 1137
Webseiten:
Unsere lesenswerte FW-Zeitung: www.wortwechsel-weltweit.de
Mein Träger: www.weltweite-initiative.de
Blog der Nicaragua-Freiwilligen: nica2012.wordpress.com
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